Donnerstag, 2. September 2021

Cisco HS 730

Das Bluetooth Headset HS 730 von Cisco ist am Markt noch nicht so präsent wie die Produkte der großen Headset-Hersteller. Um so mehr habe ich mich darüber gefreut, daß es mir die Complus ermöglicht hat es mal intensiv zu testen.


Vor dem Start

Bereits die Verpackung mit vielen hilfreichen Hinweisen zur Nutzung macht einen professionellen und durchdachten Eindruck. Das beiliegende Hardcase ist stabil und trotzdem sehr leicht. Mit separaten Fächern für die Kabel und den Bluetooth-Dongle herrscht Ordnung. 

 


Apropos Kabel: Ich habe über 10 Jahre bei Hama gearbeitet, sozusagen beim Kabelanbieter schlechthin. Solche hochwertigen Kabel habe ich nicht oft gesehen. Leicht, fest und haptisch sehr gut.

Es liegt ein USB-C Kabel sowie ein 3,5 mm Klinkenkabel bei. Beide Kabel bieten die Nutzung des Headsets auch ohne Bluetooth verwenden zu müssen. Mit dem USB-Kabel wird das HS 730 zusätzlich auch geladen.

Der ebenfalls beiliegende Bluetooth-HD-Dongle (5.0) ist bereits gepaart und kann sofort genutzt werden.

Ein neues Pairing kann über eine kleine Taste am Dongle gestartet werden. Das empfinde ich einfacher, als den Pairing-Prozess über die Headset-Software auslösen zu müssen, wie es wohl gerade modern zu werden scheint. Das Headset kann mit 2 Mobilgeräten plus USB gleichzeitig verbunden sein.

Das Headset selbst macht ebenfalls einen qualitativ sehr guten Eindruck. Die ohraufliegenden Polster sind weich und anschmiegsam und haben eine gute passive Dämpfung. Das gepolsterte Kopfband passt sich sehr gut an und ist an der Außenseite mit Metall verstärkt. Der Schiebemechanismus zur Einstellung des Kopfbügels ist sehr stabil und leicht einzustellen. Markierungen für die eigene Position gibt es leider nicht. Dafür sind die Buchstaben „R“ für rechts und „L“ für links sehr gut erkennbar. Das ist wichtig, denn die Mikrofone sind gerichtet und benötigen auf jeden Fall die richtige Ausrichtung.

 


Software

Erste kleine Hürde: Wer das Headset direkt mit seinem Mobil-Device pairen möchte, kann das recht unkompliziert durch die Pairing-Teste am Headset tun. Dann verbindet sich aber die anschließend aufgespielte Cisco Headset-Software nicht mehr mit dem Headset. Cisco möchte den Pairing-Prozess auf Mobilgeräten offensichtlich nur durch die hauseigene Software ermöglichen. In der Praxis stellt dies aber kein größeres Problem da.

Die Software hat mir direkt ein Update angeboten, dies benötigt zwar etwas Zeit, lief jedoch einwandfrei ab. Bei Umstellung der Sprachausgabe auf deutsche Sprache erfolgt ein weiteres Update.

Die Software biete die Auswahl zwischen den Modi „Sprache“, „Musik“ sowie „Kino“, jeweils mit entsprechender Klanganpassung. Eine individuelle Anpassung des Klanges biete die Software Stand 8/2021 nicht an.

Sehr gut: Sowohl der Sidetone (hören der eigenen Stimme), als auch die Stärke der Umgebungsgeräuchunterdrückung (ANC) lassen sehr gut auf die eigenen Wünsche einstellen.

Die Software bietet auch eine umfangreiche und detaillierte Bedienungsanleitung in Deutsch.

 

Nutzung

Schiebeschalter auf „Ein“, ANC-Schalter auf „NC“ und los geht es. Der erste Test erfolgt mit meiner Musik-Headset-Playlist. Was soll ich sagen? Toller Klang über alle Frequenzen, starke räumliche Darstellung und auch bei leiser Wiedergabe sehr gut aufgelöst. Wer hat denn da geholfen? Bei einem Erstlingswerk hätte ich das so nicht erwartet. Der Frequenzbereich geht laut Cisco bis 48 KHz, das wäre ungewöhnlich hoch. Ich höre das aber eh nicht mehr…

Nächster Test: Videokonferenz mit Microsoft Teams aus meinem (ruhigen) Homeoffice. Auch hier läuft alles perfekt. Meine Kollegen hören mich klar und deutlich, ich höre Sie sehr gut. Nachfragen oder Wiederholungen wegen schlechter Audioqualität gab keine.

Bei Telefonaten aus meinem „Gardenoffice“ filtert das Headset die Hintergrundgeräusche gut weg, trotz Erntezeit und entsprechendem Verkehr von Agrarmaschinen.

Erst bei wirklich lauter Umgebung kommt das ANC an seine Grenzen und kann mit ohrumschließenden Konkurrenzprodukten nicht mehr ganz mithalten. Dafür ist eine längere Nutzung durch das geringe Gewicht und den sehr guten Tragekomfort überhaupt kein Problem. Ich habe das Headset bis zu 4 Stunden ohne Unterbrechung getragen ohne dass es Druckstellen oder ein belastendes Gefühl gab.

Wind ist keine gute Sache für das Headset, je stärker er ist, um so mehr beinträchtig es die Kommunikation. Im Vergleich mit anderen Produkten schneidet das HS 730 aber trotzdem gut ab.

Durch die Codecs SBC, AAC, Qualcomm® aptX and aptX HD audio kann das Headset vielseitig eingesetzt werden, gerade auch bei HD-Audio.

Akku/Batterie

Der Akku kann innerhalb von 10 Minuten für eine Stunde Nutzungsdauer geladen werden. Nach maximal 2,5 Stunden ist das Headset bereit für 20 Stunden sprechen, bzw. 25 Stunden hören, jeweils mit aktiviertem ANC. Damit ist auch die professionelle Nutzung für „Vieltelefonierer“ kein Problem.

Nach 6 (?) Stunden ohne Nutzung schaltet sich Headset dann von selbst ab.

Fazit

Das Headset ist wirklich eine Empfehlung wert. Wer es nicht in sehr lauter Umgebung nutzt, wird hochzufrieden sein, gerade auch wegen dem tollen Klang und dem überdurchschnittlichen Tragekomfort. Mein Testgerät hat die Farbe „Platinum“ (weiß, silber), wenn ich wählen könnte würde ich mich auch dafür entscheiden. Ist sehr schick und andere Personen sehen sofort, daß ich ein Headset nutze. Alternativ gibt es Headset auch in schwarz.

Zum Pricing ist mir aufgefallen, daß es hier Unterschiede um mehrere 100 EUR (!) gibt. Der UVP laut Cisco soll bei 755 $ liegen. Ein durchschnittlicher Markpreis dürfte aber eher bei unter 300,- EUR liegen und das entspricht dann auch der Leistung des Headsets. Das werde ich mal über einen längeren Zeitraum beobachten.

Danke an die Complus GmbH aus Calau und Erik Göhna mit seinem Team, die diesen Test ermöglicht haben.